Produzierende Unternehmen unterschiedlichster Branchen sind mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert – Schlagworte wie Information, Kommunikation, Termine, Qualität, Effektivität, Produktivität, Prozessoptimierung, etc. gehören zum Alltag der Betriebsorganisation. 

Vor einigen Jahren wurden wir auf eine neue Managementmethode aufmerksam, die für die obgenannten Themen Lösungsansätze versprach:

Shopfloor Management“, Untertitel: „Zielgerichtet führen vor Ort“ 

Ältere Führungskräfte kennen vielleicht noch den Slogan: „Management by walking around“.

Der Chef bzw. Eigentümer geht täglich seine Runde durch die Produktion, gibt Anweisungen, erfragt den Status der diversen Projekte, lobt (meist weniger) und tadelt (meist mehr), erhält dadurch den Überblick, verbindet Arbeitsgruppen, gibt Ideen neuen Anstoß.

Erfolgsfaktoren:

  • verstehen
  • wahrnehmen
  • reagieren

Entscheidend ist, wie Menschen eine Situation wahrnehmen und verstehen, und dass sie auf die Weise reagieren können, die das Unternehmen an die Spitze bringt.“  
(Mike Rother)  

Man könnte sagen, das „Shopfloor Management“ ist die aktuelle Form des „Management by walking around“, weiterentwickelt und nun auch sehr gut geeignet für größere Organisationsformen.

Grundsätzlich geht es dabei um Abweichungsmanagement und systematische Prozessverbesserung in einer standardisierten Routine (täglicher Rundgang, zur gleichen Uhrzeit, in gleicher Abfolge).

Die resultierenden kurzen Feedbackschleifen ermöglichen rasches Reagieren auf Abweichungen durch direkte Information und Kommunikation vor Ort.

Welche Themen werden angesprochen? 

  • Verspätete bzw. gegenüber Plan noch nicht gestartete Aufträge
    – Ursachen dazu (Personal, Technik)
  • Qualitätsabweichungen
  • Abweichungen von Planvorgaben bei Materialverbrauch und Fertigungszeiten
  • Allgemeine Abweichungen vom „Standard“
  • Information zu besonderen Aufträgen (Stückzahlen, Werkstoffe, neue Fertigungsmethoden, …)
  • Geplante / Ungeplante Produktionsstopps

Was ist im „Shopfloor Management“ ausdrücklich nicht vorgesehen: 

Eine Lösungsfindung (mit den einhergehenden ewigen Diskussionen) an Ort und Stelle. Diese hat in einem eigenen Arbeitskreis parallel zu erfolgen und deren Ergebnis wird wiederum beim nächsten Rundgang geprüft (Wandtafel, Flipchart).

Wir arbeiten bei asma seit einigen Jahren nach diesem Prinzip – mit beieindruckenden Ergebnissen:

  • Höhere Termintreue bei zugleich höherer Auslastung und weniger Hektik in der Produktion.
  • Ursachen für Qualitätsabweichungen können meist sehr kurzfristig geklärt werden.
  • Abweichungen bei Vorgabezeiten und Materialverbräuchen werden täglich bearbeitet und so die Datenqualität kontinuierlich verbessert.
  • Die standardisierte Routine reduziert den Abstimmungsaufwand, (Zeit für Einberufung von Besprechungen, Terminabstimmung, Teilnehmerverfügbarkeit).
  • Die Teilnehmer sind vorbereitet, die Führungscrew erhält zusammen mit den Kennzahlen aus dem Managementdashboard einen täglich aktuellen Überblick aus sämtlichen Fertigungsbereichen.
  • Und nicht zuletzt führen diese Erfolge ganz wesentlich zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit, Teamgeist und kreativen Ansätzen und Ideen für wieder neue Themen und Projekte.

Ein Bericht von Geschäftsführer Thomas Brandeis

Shopfloor Management - asma Kunststofftechnik PUR

Betriebsleiter Markus Wiesmeier, Jürgen Kettinger (Teamleiter Auftragsabwicklung), Thomas Bauernfried (Teamleitung Qualitätsmanagement) und Geschäftsführer Thomas Brandeis